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Was ist die Warteschlangentheorie?Was ist eine Warteschlange?Reihenfolge in der Warteschlange: Wer kommt zuerst?Die Kendall-Notation: Klassifizierung von WarteschlangenDie M/M/1-Warteschlange: dein erstes Beispiel für ein Modell der WarteschlangentheorieEine neue Kasse öffnet sich: die M/M/s WarteschlangenSo verwendest du unseren Rechner für die WarteschlangentheorieFAQs

Im letzten Jahrhundert haben Mathematiker einen Rahmen entwickelt, der die Dynamik einer Warteschlange beschreibt: Lerne mit diesem Rechner die Grundlagen der Warteschlangentheorie.

Seitdem die Menschen in der Gesellschaft miteinander auskommen, haben sie auch angefangen zu warten. Sie warten darauf, dass sie an der Reihe sind, um zu reden, zu essen, Steuern zu zahlen und so weiter. Mit dem Wachstum der Bevölkerung und der zunehmenden Komplexität unseres täglichen Lebens warten wir auf immer mehr.

Da ist es nicht verwunderlich, dass sich jemand dafür interessiert, das Verhalten von Warteschlangen zu analysieren und zu modellieren. Zu wissen, wie lange es dauert, eine Warteschlange abzuarbeiten oder wie viele Kassen an einem anstrengenden Nachmittag geöffnet bleiben müssen, ist eine echte Hilfe, um viele zeitaufwändige Prozesse zu vereinfachen.

Jetzt kannst du dir vorstellen, warum die Warteschlangentheorie wichtig ist: Lies weiter, um mehr zu erfahren. In diesem Artikel erkundest du:

  • Die Grundlagen der Warteschlangentheorie: Was ist die Warteschlangentheorie?
  • Die wichtigsten Elemente einer Warteschlange und die Kendall-Notation;
  • Der Grundstein der Warteschlangen: die M/M/1\textbf{\text{M}/\text{M}/1} Warteschlange;
  • Das Hinzufügen von Bedienungen: die M/M/s\textbf{\text{M}/\text{M}/s} Warteschlange;
  • Wie man unseren Warteschlangentheorie-Rechner benutzt, mit Beispielen; und
  • Anwendungen der Warteschlangentheorie.

Dieser Artikel ist nur der Anfang der faszinierenden der Warteschlangentheorie. Wenn du interessiert bist, laden wir dich ein, von hier aus zu expandieren! Worauf wartest du? Wortspiel beabsichtigt. 😉

Was ist die Warteschlangentheorie?

Du musst nicht wochenlang ein dickes Buch lesen, um zu verstehen, was die Warteschlangentheorie ist — auch wenn ihre mathematische Beschreibung ziemlich lang werden kann: Wir sprechen von dem gleichen Vorgang, sich in eine Warteschlange einzureihen — und zu warten — um Zugang zu einer Dienstleistung zu bekommen. Das tust du jedes Mal, wenn du Lebensmittel einkaufst oder zur Bank gehst.

Die Warteschlangentheorie wurde von Agner Krarup Erlang zu Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt, als er an der Analyse von Telefonnetzen arbeitete. Die Theorie entwickelte sich in den folgenden Jahren erfolgreich, dank der allgegenwärtigen Natur von Warteschlangen und der Nützlichkeit der Ergebnisse der Warteschlangenmodelle.

Was genau ist also die Warteschlangentheorie? Die Warteschlangentheorie analysiert das Verhalten einer Warteschlange, um Vorhersagen über ihre zukünftige Entwicklung zu treffen. Einige Beispiele dafür, was wir mit einem Warteschlangenmodell berechnen können, sind:

  • Die Warte- und Servicezeit;
  • Die Gesamtzahl der Kunden in der Warteschlange;
  • Die Auslastung der Bedienung.

Und vieles mehr.

Die Warteschlangentheorie hat tiefe Wurzeln in der Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie. Das Eintreffen und die Bedienung von Kunden sind im Grunde stochastische Prozesse. Bei der Analyse solcher Prozesse über lange Zeiträume oder weit in der Zukunft verschwindet jedoch ihre implizite Zufälligkeit: Wir sprechen dann vom stetigen Zustand des Prozesses. Eine detaillierte Beschreibung der Grundlagen der Warteschlangentheorie erfordert ein gewisses statistisches Hintergrundwissen:

Wann nutzen wir die Warteschlangentheorie?

Die Warteschlangentheorie hat viele Anwendungsmöglichkeiten, z. B. bei der Verwaltung der Starts und Landungen auf Flughäfen, die Ausführung von Programmen auf deinem Computer und das Verhalten einer automatisierten Fabrik profitieren alle von einer sorgfältigen Analyse der Warteschlangen.

Von der Berechnung der Verkehrsdichte 🇺🇸 bis zur Graphentheorie – Warteschlangen sind überall, von der theoretischen Mathematik bis zu unserem täglichen Leben!

Apropos...

Was ist eine Warteschlange?

Im mathematischen Sinne ist eine Warteschlange ein komplexes Objekt, das durch eine Black Box modelliert wird. In dieser Black Box identifizieren wir zwei Ströme: einen eingehenden und einen ausgehenden. Was in der Box passiert, ist unbekannt, aber die ausgehenden Kunden sind glücklicher als die eingehenden.

Eine Black Box Warteschlange
Was passiert im Inneren der Black Box?

Wenn wir einen Blick in die Box werfen, sehen wir eine bestimmte Anzahl an Bedienern, die die Anfragen der Kunden bearbeiten. Einige sind frei — sie warten darauf, einen Kunden zu empfangen, und andere sind gerade beschäftigt. So oder so, die Warteschlange bewegt sich weiter.

Im Inneren der Kiste befinden sich drei schnurrbärtige Bediener

Normalerweise ist die Wartezeit der Kunden das wichtigste bei der Modellierung einer Warteschlange. Angenommen, du möchtest sie optimieren oder Fallstricke finden, die sie unnötig verlängern. Andere Ziele sind, die Auslastung der Bedienung zu optimieren oder die Länge der Warteschlange zu verringern.

Um eine Warteschlange im mathematischen Sinne zu beschreiben, muss man einige grundlegende Konzepte verstehen. Erstens wird eine Warteschlange durch Zustände dargestellt, von denen jeder die Anzahl der Personen in der Warteschlange angibt, die entweder warten oder bedient werden.

Ein Prozess von Geburt und Tod
Wir können eine Warteschlange mit einem Geburts- und Sterbeprozess darstellen.

Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit — eine kurze Erinnerung daran, dass Warteschlangen in stochastischen Prozessen verwurzelt sind — kommen die Kunden an und erhalten die gewünschte Dienstleistung. Dadurch bewegt sich die Warteschlange: Ankünfte erhöhen den Zustand, und Dienstleistungen verringern ihn, um den Zustand 00 zu erreichen.

🙋 Wenn du bereits Markov-Ketten kennengelernt hast, dann ja, die Darstellung einer Warteschlange lebt in diesem Rahmen. Wir betrachten Warteschlangen als Markov'sche Prozesse in einem stabilen Zustand.

Zustände sind mit Wahrscheinlichkeiten verbunden, aber die Warteschlangentheorie beschreibt eher die Zeit, die in einem bestimmten Zustand verbracht wird, als dass sie diese Menge definiert. Eine alternative Erklärung ist die Chance, eine bestimmte Anzahl von Kunden in der Warteschlange zu haben: Zeit und Besetzung sind überraschenderweise gleichwertig!

Reihenfolge in der Warteschlange: Wer kommt zuerst?

Die Reihenfolge, in der die Kunden in einer Warteschlange bedient werden, ist die Warteschlangen-Reihenfolge. Die gängigste Reihenfolge ist die „First in, first out“ -Reihenfolge (FIFO; wörtlich zuerst hinein – zuerst heraus), bei der die Priorität der Kunden von der Zeit in der Warteschlange abhängt.

Eine vernünftige Warteschlangen-Reihenfolge
Die „First in, first out“-Reihenfolge ist diejenige, an die wir gewöhnt sind: Sieh dir an, wie natürlich sie sich anfühlt.

Andere Reihenfolgen sind:

  • „Last in, first out“ (LIFO), bei der die zuletzt eingegebenen Gegenstände als erste bedient werden. Denk an einen Stapel Pfannkuchen oder Dinge, die in einen Rucksack gestopft werden. Diese Disziplin wird selten angewendet, wenn Menschen beteiligt sind: Wir lassen dich raten, warum!
  • die Dringlichkeits-Reihenfolge kommt zum Einsatz, wenn die Reihenfolge der Bedienung von bestimmten Faktoren abhängt. In der Notaufnahme wird der Mann, dem ein Außerirdischer aus der Brust ragt, vor demjenigen behandelt, der sich den kleinen Finger an einer Ecke gestoßen hat: Du kannst sogar unseren Verletzungsschweregrad-Rechner 🇺🇸 benutzen, um die Priorität eines Patienten zu bestimmen.
  • Rundum-Bedienung, bei der der Kunde für eine bestimmte Zeit bedient wird und sich dann wieder in die Warteschlange einreihen kann; und
  • Bedienung in zufälliger Reihenfolge (SIRO), die niemandem gefällt.
LIFO-Warteschlange
Das ist das Schlimmste, was wir uns vorstellen können! Eine Warteschlange, in der der Letzte, der reinkommt, auch der Erste ist, der rauskommt, nach der LIFO-Regel.

Die meisten Modelle, und alle, die wir hier analysieren, verwenden die FIFO-Reihenfolge — sie ist am sinnvollsten!

Vorrangige Bedienung
Je roter der Smiley, desto höher die Priorität. Diese Reihenfolge berücksichtigt die Dringlichkeit, die ein Kunde benötigt.

Erfahre mehr über die Arten von Warteschlangen in anderen Bereichen in Omni's FIFO Rechner 🇺🇸 und LIFO Rechner 🇺🇸!

Die Kendall-Notation: Klassifizierung von Warteschlangen

Wie erkennen wir eine Warteschlange? David George Kendall beantwortete diese Frage, indem er eine einfache Notation aufstellte, die dabei hilft, schnell das richtige Set von Gleichungen für jede Situation zu wählen. Die grundlegende Kendall-Notation besteht aus drei Symbolen in der Form:

a/b/ca/b/c

wobei:

  • aaWahrscheinlichkeitsverteilung für die Intervalle zwischen den Kundenankünften;
  • bbWahrscheinlichkeitsverteilung für die Bedienungszeit; und
  • ccAnzahl der Bedienungskräfte.

aa und bb können verschiedene Werte (Buchstaben) annehmen:

  • M\text{M}, steht für die Exponentialverteilung;
  • E\text{E}, steht für die Erlang-Verteilung; und
  • G\text{G} für jede allgemeine Wahrscheinlichkeitsverteilung, deren Mittelwert und Varianz du kennst.

Du kannst die Kendall-Notation erweitern, um andere Parameter hinzuzufügen. Die Notation a/b/c/d/e/fa/b/c/d/e/f beinhaltet:

  • dd — die maximale Anzahl von Kunden, die in der Warteschlange akzeptiert werden (denke an die Kapazität eines Büros);
  • ee — die Größe der Kundenpopulation; und
  • ff — die Warteschlangenreihenfolge.

Die am häufigsten analysierte Warteschlange ist die M/M/1\text{M}/\text{M}/1 Warteschlange (Exponentialverteilung für die Intervalle zwischen den Ankünften und den Bearbeitungszeiten durch eine einzelne Bedienungskraft). Wir werden sie im Detail beschreiben. Andere häufig untersuchte Warteschlangen sind die M/M/s\text{M}/\text{M}/\text{s} und M/M/s/N\text{M}/\text{M}/\text{s}/\text{N}.

Die M/M/1-Warteschlange: dein erstes Beispiel für ein Modell der Warteschlangentheorie

Jetzt, wo du weißt, was die Warteschlangentheorie ist, können wir einige Modelle analysieren. Hier werden wir uns mit dem einfachsten Warteschlangenmodell beschäftigen. Nimm eine einzige Warteschlange mit einer einzigen Bedienungskraft und nimm an, dass:

  • Die Zeitintervalle zwischen den Ankünften der aufeinanderfolgenden Kunden einer Exponentialverteilung folgen; und
  • Die Bedienungszeiten einer Exponentialverteilung folgen.

Die Poisson-Verteilung und die Exponentialverteilung sind eng miteinander verbunden. Betrachten wir einen Poisson-Prozess (ein stochastischer Prozess, der das zufällige Auftreten eines Ereignisses beschreibt): Die Anzahl der Ereignisse in einer bestimmten Zeit folgt der Poisson-Verteilung. Das Intervall zwischen diesen Ereignissen hingegen folgt der Exponentialverteilung.

Im Zusammenhang mit einer M/M/1\text{M}/\text{M}/1 Warteschlange bedeutet das, dass der Zeitpunkt der Ankunft jedes Kunden unabhängig von den anderen ist (keine Stoßzeiten oder Ausfallzeiten) und dass das Zeitintervall zwischen den Ankünften tat_{\mathrm{a}} dieser Verteilung folgt:

f(t)=λeλtf(t) = \lambda\mathrm{e}^{-\lambda t}

Die Bedienungskraft nimmt sich für jede Anfrage eine bestimmte Zeit, tst_{\mathrm{s}} die nicht von vorherigen oder zukünftigen Ereignissen abhängt (z. B. wird die Bedienung eines verspäteten Kunden nicht schneller gehen, weil die Pausenzeit naht!). Die Verteilung sieht folgendermaßen aus:

g(t)=μeμtg(t) = \mu\mathrm{e}^{-\mu t}

Ankunft und Bedienung ermöglichen es uns, die Warteschlange zwischen den Zuständen zu verschieben, auszugleichen oder zu überwiegen; sie lassen unser System tanzen.

🙋 Warteschlangen sind von Natur aus gedächtnislos: Die vergangenen und zukünftigen Ereignisse (in unserem Fall die Ankunft eines Kunden und der Abschluss einer Dienstleistung) folgen zwei Arten von Prozessen, die durch diesen fehlenden Einfluss früherer Zustände definiert sind: die Markov-Ketten und die Exponentialverteilungen.

Wenn wir uns im stetigen Zustand bewegen, können wir die beiden grundlegenden Mengen, die wir gerade kennengelernt haben, in den Formeln für die Verteilungen definieren:

  • Die Ankunftsrate λ\lambda, die die Anzahl der Kunden beschreibt, die pro Zeiteinheit in die Warteschlange kommen; und
  • Die Bedienungsrate μ\mu, die Anzahl der bedienten Kunden pro Zeiteinheit.

λ\lambda und μ\mu beschreiben, wie sich die Warteschlange zwischen den Zuständen bewegt, im Zusammenspiel mit dem Zeitanteil, der im Zustand nn, pnp_{n} verbracht wird (wobei nn die Anzahl der Kunden in der Warteschlange zu dieser Zeit angibt). Wir befolgen diese Regeln:

μp1=λp0\mu p_1=\lambda p_0

μp1\mu p_1 steht für eine Warteschlange, in der ein Kunde bedient wird und die Warteschlange leer bleibt. Sie entspricht dem umgekehrten Prozess, bei dem ein Kunde eine leere Warteschlange betritt (λp0\lambda p_0).

Für weitere Zustände, finden wir:

λp0+μp2 ⁣= ⁣(λ ⁣+ ⁣μ)p1λpn1 ⁣+ ⁣μpn1 ⁣= ⁣(λ ⁣+ ⁣μ)Pn1\begin{align*} \lambda p_0+\mu p_2&\!=\!(\lambda\!+\!\mu)p_1\\ \lambda p_{n-1}\!+\!\mu p_{n-1}&\!=\!(\lambda\!+\!\mu)P_{n-1} \end{align*}

Wie berechent man diese Beziehungen? Mithilfe der zuvor gefundenen Äquivalenz und einer Analyse der Warteschlangendarstellung können wir die Summe der „Pfeile”, die von einem bestimmten Zustand aus ein- und ausgehen, gleichsetzen. Sieh dir das folgende Diagramm an:

Ausschnitt aus einem Geburts- und Sterbeprozess

So bewegt sich die Warteschlange. Indem wir das Verhältnis zwischen der Ankunftsrate und der Bedienungsrate berechnen, finden wir die Bedienungsintensität ρ\rho:

ρ=λμ\rho = \frac{\lambda}{\mu}

🙋 Die einzige Bedingung, die wir für eine M/M/1\text{M}/\text{M}/1 Warteschlange angeben müssen, ist, dass λ<μ\lambda<\mu, was bedeutet, dass die Warteschlange schließlich ausläuft und nicht unendlich viele Kunden ansammelt.

Analysieren wir nun die Leistungskennzahlen der Warteschlange. Wir beginnen mit der Durchschnittszahl der Kunden, LL.

L=ρ1ρ=λμλL=\frac{\rho}{1-\rho}=\frac{\lambda}{\mu-\lambda}

Mit dem Gesetz von Little können wir nun die Durchschnittszeit im System ableiten, WW:

W=Lλ=ρλ(1ρ)=λλ(μλ)=1μλ\begin{align*} W&= \frac{L}{\lambda}=\frac{\rho}{\lambda(1-\rho)}\\ & =\frac{\lambda}{\lambda(\mu-\lambda)} = \frac{1}{\mu-\lambda} \end{align*}

Die Zeit, die in der Warteschlange verbracht wird, ist von gleichem Interesse. Wir bezeichnen sie als WQW_{\text{Q}} und berechnen sie erneut nach dem Gesetz von Little, diesmal aber ausgehend von der Anzahl der Kunden in der Warteschlange LQ=ρLL_{\text{Q}} = \rho L:

WQ=LQλ=ρLλ=Lμ=λμ(μλ)\begin{align*} W_{\text{Q}}&= \frac{L_{\text{Q}}}{\lambda}=\frac{\rho L}{\lambda}=\frac{L}{\mu}\\ & =\frac{\lambda}{\mu(\mu-\lambda)} \end{align*}

Die vier Warteschlangengleichungen, die wir kennengelernt haben, definieren die grundlegenden Mengen in jedem Modell der Warteschlangentheorie.

Was kann bei der Analyse einer M/M/1\text{M}/\text{M}/1 noch hilfreich sein? Wir können die Wahrscheinlichkeit, dass keine Kunden im System sind, p0p_0 definieren:

p0=1ρ=1λμp_0 = 1-\rho = 1-\frac{\lambda}{\mu}

Wir berechnen die Wahrscheinlichkeit der Anwesenheit von nn Kunden in der Warteschlange, pnp_{n} indem wir ρn\rho^n mal p0p_0 multiplizieren:

pn=ρnp0p_{\text{n}} = \rho^np_0

Wie sieht es mit den Werten von pnp_n für alle anderen nn aus? Die Formel ist einfach und leitet sich aus mehreren Anwendungen des Übergangs zwischen den Zuständen der leeren Warteschlange ab:

pn=(1ρ)ρnp_n = (1-\rho)\rho^n

Nachdem wir nun die M/M/1\text{M}/\text{M}/1 Warteschlange analysiert haben, können wir zu etwas komplexeren Modellen übergehen.

Eine neue Kasse öffnet sich: die M/M/s Warteschlangen

Wir werden jetzt eine M/M\text{M}/\text{M} Warteschlange mit mehreren Bedienungskräften größer als einer analysieren. Hier müssen wir noch ein paar Mengen einführen.

ss ist die Anzahl der Bedienungskräfte im System. Jeder von ihnen bedient unabhängig voneinander und folgt der gleichen Exponentialverteilung und Service-Rate μ\mu.

Wir definieren die Auslastung der Bedienung ρ\rho als ρ=λsμ\rho = \tfrac{\lambda}{s\mu} um. Du kannst dir sμs\mu als die maximale Servicerate vorstellen. In der Tat ist eine M/M/s\text{M}/\text{M}/s Warteschlange nichts anderes als eine M/M/1\text{M}/\text{M}/1 Warteschlange mit der Servicerate sμs\mu.

Führen wir noch eine letzte Menge ein, α=λμ\alpha = \tfrac{\lambda}{\mu} (die der Bedien ungsauslastung in der M/M/1\text{M}/\text{M}/1 Warteschlange entspricht), also ρ=αs\rho = \tfrac{\alpha}{s}.

Achte auf das Verhalten im Serviceprozess. In der M/M/s\mathrm{M/M/s} Warteschlange können wir Situationen finden, in denen einige Servicekräfte einfach nur... abwarten, bis ein Kunde kommt. In dieser Situation ändern wir unsere Definition von μ\mu leicht ab:

μn={nμ wenn 1n<scμ wenn ns\mu_n=\begin{cases} n\mu\ \mathrm{wenn}\ 1\leq n<s\\ c\mu\ \mathrm{wenn}\ n\geq s \end{cases}

Die Wahrscheinlichkeit, dass sich in der Warteschlange keine Kunden befinden, hängt, wie du dir vorstellen kannst, von der Anzahl der Bedienungskräfte ab. Wir berechnen p0p_0 mit der Formel:

p0 ⁣= ⁣[r=0s1αrr! ⁣+ ⁣αss!(1 ⁣ ⁣αs) ⁣1 ⁣]1p_0\!=\!\left[\sum_{r=0}^{s-1}\frac{\alpha^r}{r!}\!+\!\frac{\alpha^s}{s!}\left(1\!-\!\frac{\alpha}{s}\right)^{\!-1\!}\right]^{-1}

Die Anzahl der Kunden in der Warteschlange und im System, LL bzw. LqL_{\text{q}}, sind die Ergebnisse der M/M/s\text{M}/\text{M}/s Warteschlangengleichungen:

L=α ⁣+ ⁣ρ  ⁣αs  ⁣p0s!  ⁣(1ρ)2Lq=ρ  ⁣αs  ⁣p0s!  ⁣(1ρ)2\begin{align*} L &= \alpha\!+\!\frac{\rho\ \!\alpha^s\ \!p_0}{s!\ \!(1-\rho)^2}\\ \\ L_{\text{q}}&= \frac{\rho\ \!\alpha^s\ \!p_0}{s!\ \!(1-\rho)^2} \end{align*}

Lass uns die Wartezeiten berechnen. Wir machen es ähnlich wie bei der M/M/1\text{M}/\text{M}/1 Warteschlange, aber wir müssen sie leicht abändern.

Die Wartezeit im System und in der Warteschlange sind:

W=1μ ⁣+ ⁣αs  ⁣p0s!  ⁣s  ⁣μ  ⁣(1ρ)2Wq=αs  ⁣p0s!  ⁣s  ⁣μ  ⁣(1ρ)2\begin{align*} W &= \frac{1}{\mu}\!+\!\frac{\alpha^s\ \!p_0}{s!\ \!s\ \!\mu\ \!(1-\rho)^2}\\ \\ W_{\text{q}} &= \frac{\alpha^s\ \!p_0}{s!\ \!s\ \!\mu\ \!(1-\rho)^2} \end{align*}

Wir können eine letzte Menge einführen, die spezifisch für die M/M/s\text{M}/\text{M}/s Warteschlange ist: die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kunde sich in die Warteschlange einreiht und keinen freie Bedienung findet. Wir nennen diese Menge Wahrscheinlichkeit der Kundenverzögerung, C(s,α)C(s,\alpha):

C(s,α)=αss!(1αs)1KC(s,\alpha)=\frac{\alpha^s}{s!}\cdot\left(1-\frac{\alpha}{s}\right)^{-1}\cdot K

KK ist ein Parameter, den wir schon kennen, wenn auch etwas anders:

K ⁣= ⁣[r=0s1αrs! ⁣+ ⁣αss!(1 ⁣ ⁣αs) ⁣1 ⁣]1K\!=\!\left[\sum_{r=0}^{s-1}\frac{\alpha^r}{s!}\!+\!\frac{\alpha^s}{s!}\left(1\!-\!\frac{\alpha}{s}\right)^{\!-1\!}\right]^{-1}

Schließlich können wir die Wahrscheinlichkeit definieren, mit der sich die Warteschlange im Zustand nn befindet: Diese Menge haben wir bereits kennengelernt. Da das Verhalten dieser Warteschlange von der Anzahl der Kunden und der Bedienung abhängt:

pn={λnn!μnp0λnsnss!μnp0p_n=\begin{cases} \displaystyle{\frac{\lambda^n}{n!\mu^n}}p_0\\[1em] \displaystyle{\frac{\lambda^n}{s^{n-s}s!\mu^n}}p_0 \end{cases}

Jetzt ist es an der Zeit, unseren Rechner für die Warteschlangentheorie kennenzulernen!

So verwendest du unseren Rechner für die Warteschlangentheorie

Mit unserem Rechner für die Warteschlangentheorie kannst du die Ergebnisse von M/M/1\text{M}/\text{M}/1 Warteschlangen und M/M/s\text{M}/\text{M}/s Warteschlangen berechnen.

Der Rahmen der Warteschlangentheorie ist ziemlich komplex: Dieser kurze Artikel ist nur eine Einführung, und unser Rechner ist ziemlich grundlegend! Du kannst ihn erkunden, wenn du diesen spannenden Zweig der Mathematik gerade erst für dich entdeckt hast, oder ihn nutzen, um die Ergebnisse deiner Berechnungen zu überprüfen (insbesondere für Warteschlangen mit mehreren Bedienungen).

Wähle zunächst die Warteschlange aus, für die du dich interessierst. Gib die Werte ein, die du kennst; den Rest werden wir berechnen. Beachte, dass sich bestimmte Operationen nur schwer umkehren lassen: p0p_0 für eine M/M/s\mathrm{M/M/s} Warteschlange enthält eine Summation und eine Fakultät, und selbst bei aller Mühe könnten wir diesen Wert nicht als Eingabe verwenden. Er ist zusammen mit den anderen „schwierigen” Werten in unserem Rechner für die Warteschlangentheorie ausgegraut.

FAQs

Was ist die Warteschlangentheorie?

Die Warteschlangentheorie ist ein mathematischer Rahmen, der geschaffen wurde, um Warteschlangen zu erklären.
Man braucht einige grundlegende Elemente, um eine Warteschlange zu definieren:

  • Eine Ankunftsstatistik (wie die Warteschlange wächst);
  • Die Bedienungsrate (wie die Warteschlange schrumpft); und
  • Die Anzahl der Bedienungskräft.

In der häufigsten Warteschlange werden sowohl die Intervalle zwischen aufeinanderfolgenden Ankünften als auch die Bedienungszeiten durch Exponentialverteilungen beschrieben, und es gibt nur eine Bedienungskraft. Das entsprechende Modell ist die M/M/1-Warteschlange.

Was ist die Bedingung dafür, dass eine Warteschlange endet?

Eine Warteschlange endet dann und nur dann, wenn die Bedienungsrate die Ankunftsrate der Kunden übersteigt. Auf diese Weise lässt die Bedienung zu, dass sich die Warteschlange der Kunden schließlich leert.

Ein gutes Maß für diese Einstellung ist der Verkehr, also das Verhältnis zwischen Ankunfts- und Bedienungsrate. Je niedriger die Rate ist, desto schneller wird die Warteschlange abgearbeitet.

Wie hoch ist die durchschnittliche Wartezeit in einer M/M/1-Warteschlange mit ρ = 0,17 und λ = 0,03

6,83. Um diesen Wert zu berechnen, befolge diese Schritte:

  1. Finde die Servicerate μ: μ = λ/ρ = 0,03/0,17 = 0,17647.
  2. Setze die entsprechenden Werte in die Formel für die Zeit im System ein: W = 1/(μ - λ):
    W = 1/(μ - λ) = 1/(0,17647 - 0,03) = 6,83
  3. Um den Wert der tatsächlichen Wartezeit zu ermitteln, multiplizierst du das Ergebnis mit ρ = λ/μ:
    Wq = ρ ∙ W = 0,17 ∙ 6,83 = 1,16

Berücksichtige diesmal nur die Zeit, in der du in der Schlange stehst.

Welches ist die gängigste Methode, um eine Warteschlange zu bedienen?

Wie du dir vorstellen kannst, ist die gängigste Methode, eine Warteschlange zu bedienen, die „First in, first out“-Methode. Diese Methode wird in fast jedem System angewandt, in dem Menschen in einer Warteschlange stehen, und zwar aus den richtigen Gründen!

Allerdings gibt es auch Ausnahmen. In prioritätsbasierten Systemen hat diese Methode viele Defizite. Ähnlich verhält es sich mit der Richtlinie „Last in, first out“, wenn wir zum Beispiel einen überfüllten Bus verlassen. Die Antwort lautet: Es kommt darauf an!

Parameter der Warteschlange

M/M/1 results

Wahrscheinlichkeit für die Anzahl der Kunden in der Warteschlange

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